Unser Kampf - 1968 - ein irritierter Blick zurück
Borító: Fűzött
ISBN: 9783596177783
Kiadás: 2
Nyelv: német
Méret: 21
Oldalszám: 272
Megjelenés éve: 2009
ISBN: 9783596177783
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Unser Kampf - 1968 - ein irritierter Blick zurück
Er benutzt die Akten des Bundeskanzleramts, des Innenministeriums, des Verfassungsschutzes und die Nachlässe aus der Emigration zurückgekehrter Professoren wie Richard Löwenthal und Ernst Fraenkel. Er prüft, was Zeitgenossen wie Peter Wapnewski, Josef Ratzinger oder Joachim Fest zu der plötzlichen Unruhe in der Jugend zu sagen hatten. Er zeigt, was die damaligen Maoisten über die Verbrechen Mao Tse-tungs hätten wissen können und wie sie vor der geschichtlichen Last des Väterlands in die Verherrlichung ferner Guerilleros flohen. Gleichzeitig schreibt Aly aus eigener Erfahrung. Er gehörte selbst zu den Achtundsechzigern und findet heute: „Es ist schwer, den eigenen Töchtern und Söhnen zu erklären, was einen damals trieb.“
Anhand der Quellen analysiert er die „Bewegung“ von 1968 als speziell deutschen Spätausläufer des totalitären 20. Jahrhunderts und kommt zu dem Schluss: Die revoltierenden Kinder der Dreiunddreißiger-Generation waren ihren Eltern auf elende Weise ähnlich.
Götz Aly war einer der in Berlin aktiv mitkämpfenden sogenannten 68er. Er tritt also in der Rolle als Zeitzeuge auf und als Historiker. Daher darf man erwarten, dass er einen Rückblick der besonderen Art liefert. Seine Thesen lautet: Die 68er waren ihren Vätern näher, als ihnen heute lieb ist. Alysieht in der 68er-"Bewegung" einen Spätausläufer des Totalitarismus mit einer gewissen Nähe zum Nationalsozialismus.Der Utopismus, die Revolutionsseligkeit, die individuelle Veränderungs- und Aufstiegswut, die Lust an der tabula ras - all dies fand seine Anknüpfungspunkte in den Aktivitäten und in der "Weltanschauung" der "Generation Kübelwagen". So gerät Alys Rückblick zu einem irritierten - weit entfernt zu Renegatentum und nachträglicher Beschönigung. Dieser wird wegen seines bsonderen Ansatzes großes Aufsehen erregen, ja Bestürzung verursachen - besonders bei den damaligen Mitstreitern, von denen sich viele 2008 mit ihren Erinnerungen zu Wort melden werden.
»Alys Traktat, in dem erstmals Akten aus Kanzleramt und Bonner Ministerien sowie geheim Monatsbulletins des Verfassungsschutzes ausgewertet werden, offeriert ein ganzes Geflecht von Hypothesen und Mutmassungen, von dem sich nicht ohne weiteres sagen lässt, wie strapazierfähig es ist. Im Vergleich zu anderen Aufarbeitungen und Rückschauen trägt das scharfzüngig formulierte Buch Züge einer Abrechnung.« ( Neue Zürcher Zeitung)
»Wäre Aly nicht selbst ein Achtundsechziger, könnte er nicht so frech und fundiert nachbohren.« (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung)