Die verlorene Kesselschlacht um die Wolga-Stadt Stalingrad im Winter 1942/43 galt bald als Wendepunkt des Zweiten Weltkrieges. Der größenwahnsinnige Versuch der Nationalsozialisten, »Lebensraum im Osten« zu erobern, war blutig gescheitert. Mehr als zwanzig Historiker, Mediziner, Pädagogen, Museumsfachleute und Augenzeugen zeigen die Wirklichkeit der mörderischen Hunger- und Vernichtungsschlacht. Sie untersuchen auch die zahlreichen Legenden, die unmittelbar danach aus unterschiedlichen Gründen gebildet wurden und die zum Teil heute noch herumspuken. Um die Wirklichkeit von damals rekonstruieren und die Mythen entschlüsseln zu können, war ein wichtiger Perspektivenwechsel vonnöten: War bislang die Sicht »von oben«, die der Verantwortlichen, der Generalität und politischen Führungseliten, vorherrschend, so kommen nun endlich auch die Stimmen »von unten«, die der Hundertausenden von »einfachen Soldaten« zu Wort – und nicht nur von deutscher, auch von sowjetischer Seite.
So gesehen, betreten die Autorinnen und Autoren mit diesem Buch Neuland. Das Werk, das sich an ein breites Publikum richtet, versteht sich als ernste Mahnung: Nie wieder Krieg!