Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge
Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge
Vom ländlichen-feudalen Dänemark in die Großstadt Paris gekommen, sieht sich der junge Dichter Malte Laurids Brigge mit Sinneseindrücken überhäuft: Ich lerne sehen. Ich weiß nicht, woran es liegt, es geht alles tiefer in mich ein und bleibt nicht an der Stelle stehen, wo es sonst immer zu Ende war. Ich habe ein Inneres, von dem ich nicht wusste. Alles geht jetzt dorthin. Ich weiß nicht, was dort geschieht. In seinen Tagebuchaufzeichnungen findet Malte Zuflucht. Zunächst reicht es ihm, sich schreibend gegen die Machtlosigkeit des Individuums in der ihn schluckenden Großstadt mit dem Schutzschild einer idyllischen Vergangenheit zu rüsten. Doch steigern sich in Malte immer mehr Ängste. An Leitbildern sucht er weiter Halt: das reine Sein, das Streben nach künstlerischem Schaffen, nach besitzloser Liebe - doch Maltes innere Zerrüttung zeigt keine Anzeichen der Heilung. Am En de sucht der junge Dichter im biblischen Gleichnis des verlorenen Sohns Erlösung: Was wussten sie, wer er war. Er war jetzt furchtbar schwer zu lieben, und er fühlte, dass nur Einer dazu imstande sei...Mit dieser Parabel enden die Tagebuchaufzeichnungen. Bis heute weiß keiner, was mit Malte geschah.