Beiträge von P. Dornacher, A. Franzke, S. Gohr, H. Hiblot, Chr. Kotrouzinis, Chr. Lange, Z. do Rock, S. Webel. 85 Tafeln in Farbe und 23 in schwarz-weiß, 49 Abbildungen in Farbe und 43 in schwarz-weiß.

Jean Dubuffet (1901–1985) ist einer der wichtigsten Akteure in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Ihn nach eigenem Verständnis »im Laufschritt« vorzustellen, ist der Versuch, einen Eindruck vom geistigen Tempo dieses Künstlers zu geben, der weit mehr ist als ein Maler und Bildhauer, nämlich gleichermaßen Schriftsteller, Dichter und Philosoph.
Dubuffet ist in den großen Sammlungen Deutschlands zwar ver­treten, für die Öffentlichkeit gilt aber noch, ihn zu entdecken. Seine subversiven Ideen zur Kunst und die formale Beweglichkeit seines in vielen Gattungen erprobten Werks haben den Umgang mit diesem Künstler zu einem Abenteuer werden lassen. Ausgehend von dem selten gezeigten Bestand der Sammlung Viktor und Marianne Langen wurde mit intensiver Unterstützung der Fondation Dubuffet in Paris eine Auswahl getroffen, die das gesamte Schaffen des französischen Provokateurs vorstellt.
Auftakt bilden Arbeiten der 1940er Jahre, als der Künstler seine eigene Bildsprache formuliert. Daran knüpfen kleine Gruppen exemplarischer Werke an, die einen Eindruck von der Vielfalt dieses außergewöhnlichen Œuvres geben. Einzelne Hauptstücke aus den verschiedenen Arbeitsphasen verdeutlichen die organische Entwicklung, die das Werk Dubuffets von Figuration zur Abstraktion und wieder zurück zur Figuration durchzieht. So fasst das Buch die vielfältigen Facetten des Schaffens für die an verschieden Orten in unterschiedlichen Konstellationen gezeigten Ausstellungen zu einer ganzheitlichen Präsentation zusammen.
Das Katalogbuch mit rund 200 Abbildungen bietet einen Überblick auf das Gesamtwerk Dubuffets und widmet sich darüber hinaus seiner Rezeptionsgeschichte in Deutschland. Besonderes Augenmerk wird auf das Medium Sprache gelegt, das im Œuvre des Künstlers eine wichtige Rolle spielt.

"Zu sehen ist das Lebensdrama eines großen, unbequemen Künstlers, der gleichermaßen Außenseiter wie Mitspieler der Moderne von Gestern war. Ein Schauspiel, dem man mit angehaltenem Atem folgt." [Süddeutsche Zeitung]