Logiken der Welten - Das Sein und das Ereignis 2
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Logiken der Welten - Das Sein und das Ereignis 2
Rund fünfzehn Jahre arbeitete Alain Badiou an »Logiken der Welten«, der Fortsetzung seines großen Werks »Das Sein und das Ereignis« (erschienen 1988, bei diaphanes 2005). Was aber heißt Fortsetzung? 1988 bestand das ontologische Anliegen darin, gestützt auf die Mathematik nachzuweisen, dass das Sein, als solches gedacht, nur indifferente Mannigfaltigkeit ist. Es stellt sich dann das folgende Problem: Wie ist vor dem Hintergrund dieser Indifferenz zu verstehen, dass es Wahrheiten nicht nur gibt, sondern dass sie auch in bestimmten Welten erscheinen? Was ist der sichtbare oder objektive Körper einer Wahrheit? Aus der Ontologie lässt es sich nicht ableiten. Konstruiert werden muss vielmehr eine Logik des Erscheinens, eine Phänomenologie.
Eben darauf zielt das vorliegende Buch: auf eine »Große Logik«, die, indem sie von der Ordnung der Welten Rechenschaft gibt, das Denken der Wahrheiten als Ausnahmen von dieser Ordnung autorisiert. Der gegenwärtige Materialismus meint, dass es nur Körper und Sprachen gibt. Die materialistische Dialektik, die hier bis ins kleinste Detail ausgearbeitet wird, behauptet dagegen: Ja, es gibt nur Körper und Sprachen, außer dass es Wahrheiten gibt. Nur im Zeichen dieses »außer dass« ist noch ein Leben möglich, das nicht unwürdig wäre. Ein Leben, in dem sich das demokratische Individuum in jene Überschreitung seiner eigenen Existenz inkorporiert, die man Subjekt nennt.
"Ein Meisterwerk... eine systematische Darstellung seines Denkens." (Slavoj Zizek in der ZEIT)"Der Philosoph Alain Badiou gehört zu den Ersten, die seit der Postmoderne wieder den großen Wurf wagen." (Maximilian Probst in der ZEIT)
"Der französische Philosoph Alain Badiou kämpft mit Platon und Mao für eine bessere Welt.
Alain Badiou ist der Philosoph der Stunde. Wenn in den weitverzweigten und alles andere als kohärenten Kunst- und Politikdiskursen dieser Tage eine philosophische Referenz konstant auftaucht, dann ist es Badiou. In Jean-Luc Godards Film "Film Socialisme", der im Mai auf dem Festival in Cannes gezeigt wurde, spielt er sich selbst: den "berühmten französischen Philosophen". Wenn das vorherrschende liberale Denken sich überhaupt einen Gegner sucht, taucht prinzipiell der Name Badiou auf; totalitär und menschenverachtend sei der Mann, heißt es dann. Und wenn man sich hierzulande bei den linken, antideutschen Freunden des Staates Israel unbeliebt machen will, muss man nur affirmativ Badious Diktum "Le juif, c`est moi!" zitieren.
Badious Wirkung ist erstaunlich und auch nicht einfach damit zu erklären, dass einer schließlich die Position des Meisterdenkers besetzen muss, die nach dem Ableben von Foucault, Deleuze/Guattari und Derrida lange Zeit verwaist war. Denn es gibt derzeit kaum einen Philosophen, dessen Bezugsgrößen ihn stärker aus der Zeit fallen lassen als Badiou. Badiou, 73, ist Platoniker, Maoist und dazu ein strenger Anwender der Axiome von Cantors Mengenlehre; einer mathematischen Lehre, von der selbst "die Mathematik die Nase voll hat", wie kürzlich ein Philosoph treffend formulierte. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)