Gesamtausgabe Bd. 96. - Überlegungen XII-XV - Schwarze Hefte 1939-1941
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Gesamtausgabe Bd. 96. - Überlegungen XII-XV - Schwarze Hefte 1939-1941
Weil die Aufzeichnungen sich immer wieder der Nähe der Tagesereignisse aussetzen, zeigen sie sich in einem unverwechselbaren Stil. In den "Schwarzen Heften" scheint der Leser dem Denker so nahe zu sein wie sonst nie. Er kann spüren, wie sehr sich das Denken auf sein Gedachtes einlässt. Das bringt mit sich, das die "Schwarzen Hefte", wie kein anderes Manuskript des ohnehin leidenschaftlich diskutierten Denkers, umstritten sein werden. Die Härte der Auseinandersetzung mit zeitgeschichtlichen Vorgängen wird mitunter dem Besprochenen nicht gerecht. Manche Hefte enthalten in vielerlei Hinsicht Problematisches. Dann wieder trifft der Angriff das Richtige. Alles gehört zum Eigentümlichen dieser Schriften, deren Veröffentlichung einen besonderen Moment in der Geschichte der Gesamtausgabe darstellt.
Die seingeschichtliche Deutung des Weltkriegs samt mit ihm verknüpfter Phänomene wie der Totalisierung der Technik in allen Lebensbereichen erreicht in diesem Band ihren Höhepunkt. Alltäglichstes erscheint als "Zeichen" der "Machenschaft". Dabei verschärft sich der Ton. Nichts bietet dem Denker einen Hinweis auf das "Seyn". Alles ist besetzt vom "Seienden". In dieser Stimmung einer vollkommenen Verhinderung des "anderen Anfangs" erreichen Heideggers Angriffe auch das Judentum. Es wird als ein der "Machenschaft" besonders geschickt dienendes "Weltjudentum" bestimmt.