Der europäische Traum,
Der europäische Traum,
Das Symbol der EU ist der Sternenkreis. Lange Zeit haben wir dieses Motiv im Rahmen der offiziellen Rhetorik der EU als Symbol für die ‚Einheit in der Vielfalt’ gesehen. Heute müssen wir uns jedoch mit größerem Ernst fragen: Was hält die Sterne noch zusammen und davon ab, auseinanderzufallen? Besitzt Europa ein Leitbild? In Analogie zum ‚amerikanischen Traum’ entfaltet Aleida Assmann in diesem Buch den ‚europäischen Traum’ und meint damit vier Lehren, die die Europäer aus der Geschichte gezogen haben. Sie machen das offene Projekt Europa aus. Ob es eine Zukunft hat oder nicht, hängt deshalb nicht zuletzt davon ab, ob diese Lehren weiterhin als eine gemeinsame Grundorientierung anerkannt und umgesetzt werden.
Inhalt
Vorwort
Erster Teil: Kann man aus der Geschichte lernen?
Zur Geschichte der EU
Vier Lehren aus der Geschichte
1. Lehre: Friedenssicherung – Wie aus Erzfeinden kooperierende Nachbarn werden
2. Lehre: Die (Wieder-)Herstellung von Rechtsstaatlichkeit oder der Umbau von Diktaturen in Demokratien
3. Lehre: Historische Wahrheit und der Aufbau einer deutschen Erinnerungskultur
4. Lehre: Die Wiederentdeckung der Menschenrechte
Der europäische Traum
Zweiter Teil: Fallbeispiele
1. Lehre: Friedenssicherung Der 8. und der 9. Mai – Zwei europäische Gedenktage?
2014/18 – Die europäische Erinnerung an den Ersten Weltkrieg
2. Lehre: Demokratisierung Deutsche Antworten auf zwei Diktaturen – Ähnlichkeiten und Unterschiede
Vergessen und Erinnern am Beispiel des Spanischen Bürgerkriegs 1
3. Lehre: Erinnerungskultur Die Rolle der 68er für die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit
Monologisches und dialogisches Erinnern in Europa
4. Lehre: Menschenrechte Die vergessene deutsche Migrationsgeschichte
Schicksalsvergleiche – Zwischen Empathie und Abwehr
Differenzen, Defizite, Desiderate
Linkes und rechtes Unbehagen an der deutschen Erinnerungskultur
Ost-West-Spaltungen
Das koloniale Erbe Europas
Epilog
Anhang
Anmerkungen
Personenregister