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Die Entstehung des Christusporträts

Die Entstehung des Christusporträts
Cover: Kötött
ISBN: 9783805332637
Language: német
Size: 212*302
Page no.: 196
Publish year: 2007
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Die Entstehung des Christusporträts

Das Christusporträt hat eine bewegte und wechselhafte Geschichte. Bart, lange Haare, Mittelscheitel - all dies sind Kennzeichen, die bestimmten Traditionen entstammen und die sich seit konstantinischer Zeit über Jahrhunderte hinweg entwickelt haben. Aber auch die Funktion der Darstellung Christi hat sich in jener Zeit gewandelt - vom Anspruch der realistischen Wiedergabe über das Konzept des Porträts als "Palladion", dem heiligem Schutzbild, und den byzantinischen Bilderstreit bis zur makedonischen Renaissance des 10. Jhs.Doch wie kam es zum Bilderstreit? Welche Struktur hatten die Auseinandersetzungen um die Darstellung Christi auf Ikonen? Wann und wieso wurden Bilder Christi überhaupt zu Porträts, und was war ihre Botschaft? Mit neuen Erkenntnissen und Methoden der Bildarchäologie vermag es der Autor, Probleme der Ikonographiegeschichte neu zu beleuchten, Lösungsansätze zu liefern und Ursprungslegenden zu entlarven.

Obwohl das Christusporträt zur festen Vorstellung geworden ist und die Legenden, die von ungemalten Christusbildern berichten, willige Aufnahme in die Ikonentheorie fanden, ist weder die Frage geklärt, wann und wieso überhaupt die Bilder Christi zu Porträts wurden und was ihre Botschaft ist. Die Legende suggeriert die Idee eines Ursprungs, die aber die Bildarchäologie als bloße Mystifikation entlarvt. Das Christusporträt ist eine Erscheinung des Alterns des Gottesbildes. Um zum Porträt zu werden, bedurfte das Bild nicht der Unmittelbarkeit, sondern der Entwicklung der Diktion des Bildes. Diese spiegelt sich in der Bildertheologie wider. Erst im 9. Jh. wird die Theorie des Gottesbildes als Porträt vollständig ausgebildet. Das Porträt hat eine bewegte Geschichte, die von seiner Funktion als Palladion über den Ikonoklastenstreit bis zur Konventionalisierung des Christusbildes als Porträt in der makedonischen Renaissance reicht. Die Frage der Entstehung und der Struktur des Ikonoklastenstreits mußte ebenso neu gestellt werden wie die Frage nach der Funktion des Porträts. Das Acheiropoieton ist als Krisenphänomen im 6. Jh. entstanden. In der Bewältigung der Krise wurde es zum kaiserlichen Staatspalladion. Die Kluft zwischen der liturgisch geforderten Universalität und der mit dem Acheiropoieton suggerierten Singularität wurde nach dem Ikonoklastenstreit geschlossen, indem das Christusbild überhaupt als Porträt deklariert wurde.

Publisher: Zabern
Category: Vallás / kereszténység




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